Im letzten Newsletter hatten wir über die Bedeutung der Liebe und deren Tragfähigkeit in einer Beziehung geschrieben. Wir erhielten daraufhin wieder viele Fragen und Anregungen die uns dazu inspirierten, das Thema weiter zu vertiefen.
Die Erkenntnis:
Erstaunlich ist, dass die Liebe allein nicht tragfähig genug ist eine lebensfähige, glückliche Partnerschaft auf Dauer aufrecht zu erhalten. Wenn die kommunikativen Herausforderungen in jedem selbst nicht angegangen und nach Lösungswegen gesucht wird, werden die inneren Dämonen unserer Persönlichkeit die Basis für eine tragfähige Partnerschaft und schließlich auch die Liebe zerstören, wie groß diese am Anfang auch gewesen sein mag. Das ist eine traurige aber leider unausweichlich resultierende Realität.
Die entscheidenden Fragen dabei sind:
Warum kommen wir überhaupt erst in eine solche Situation? In der man sich gegenseitig mehr behindert als fördert, obwohl man das eigentlich gar nicht so wollte? Wieso kann nicht die Liebe so bleiben, wie es am Anfang war? Welches sind die Mechanismen, die eine solche Veränderung in Gang setzen können, dass es am Ende einfach nicht mehr weiter geht? Gibt es überhaupt Lösungsansätze um eine grundlegende Wandlung zur gewünschten Entwicklung in der Partnerschaft zu erreichen?
Mögliche Ursachen können sein:
Vielleicht haben wir von Anfang an gar nicht erst bedacht, ob wir überhaupt zusammen passen könnten, sondern sind anhand der großen Liebe einfach davon ausgegangen, dass es so richtig sein muss. Vielleicht haben wir auch gedacht, dass man all die nicht so optimalen Eigenschaften, die Macken des Anderen schon hinbiegen wird. Schließlich haben die Eltern das ja auch oft so gemacht, warum sollte es dann bei uns nicht funktionieren?
Oder, was am wahrscheinlichsten sein dürfte ist die Frage:
Wie viel bin ich bereit in der Beziehung für den Anderen aufzugeben? Auch diese, wohl so ziemlich alles entscheidende Frage, dürften sich wohl die meisten erst gar nicht gestellt haben.
Und dann wundern wir uns, warum wir plötzlich so viel aufgegeben haben.
Wenn wir etwas aufgeben könnten steht die Frage:
Wie viel können wir überhaupt aufgeben, was ist da, dass wir aufgeben könnten und wie viel bin ich mir selbst dann noch wert?
Der Selbstwert scheint eine entscheidende Basis für unsere Selbstdefinition zu sein. Über den Selbstwert definieren wir uns in der Gesellschaft, in der Gruppe unserer Freunde, im Arbeitsbereich, in der Familie und am stärksten und schonungslosesten, in der Partnerschaft.
In der Partnerschaft fallen alle Masken. Der wahre Mensch mit all seinen Stärken und Grenzen zeigt sich in vollster Schönheit oder Grausamkeit. Je nach dem, was gerade so im Leben zu bewältigen ist.
Was bin ich mir selbst wert?
Bin ich es wert in einer Partnerschaft zu leben, in der wir uns gegenseitig mehr behindern als fördern?
Bin ich es vielleicht wirklich nicht wert zu erfahren, wie sich glücklich sein anfühlt?
Wie viel Kompromisse bin ich bereit einzugehen, die mir dann nicht mehr bescheren können, als ein Leben am Existenzminimum des Glücks?
Darf man sich überhaupt selbst so viel wert sein oder kommen da nicht erst einmal die wichtigeren Bedürfnisse der Anderen?
Selbstwert kennt keine Alternative!
Wir können nur das an andere Menschen weiter geben, was wir haben, was in uns selbst vorhanden ist.
Ist das Selbstwertgefühl nur gering, weil alles andere und alle anderen Bedürfnisse stets wichtiger waren als die eigenen, was sind wir dann in der Lage zu geben, selbst bei allerbester Absicht?
Es gibt keine theoretische Lösung, da jeder sein eigenes Selbstwertgefühl nur individuell entwickeln kann. Oder anders ausgedrückt:
Selbstwert kann ich nur selbst erschaffen und die einzige Frage dabei ist lediglich:
Wie viel will ich mir selbst wert sein, wie viel Glück will ich in mein Leben lassen?
Das Leben hat keinen anderen Sinn als glücklich zu sein.
Hallo, das hier ist ein Kommentar.
Um Kommentare zu bearbeiten, müssen Sie sich anmelden und zur Übersicht der Beiträge gehen. Dort bekommen Sie dann die Gelegenheit sie zu verändern oder zu löschen.