Immer wieder stellen wir fest wie schwer es Menschen fällt, Entscheidungen in ihrem Leben zu treffen. Die Angst einen Fehler zu machen ist derart groß, dass Menschen lieber keine Entscheidung treffen. Mit schwerwiegenden Folgen, denn ob andere „meine zu treffende Entscheidung“ auch in meinem Sinne treffen wollen oder überhaupt können, ist doch mehr als fraglich.
Wäre es nicht rein menschlich, dass jeder nur die Entscheidungsalternativen in Betracht zieht, die den eigenen Interessen am nächsten kommen? Ganz besonders, wenn dabei eigene Interessen benachteiligt werden?! Oder sind Eltern, Partner, Freunde, Vorgesetzte so „erleuchtet“, dass diese Frage gar nicht mehr steht, weil ohnehin nur im „besten Interesse für den Anderen“ entschieden wird? Wohl kaum!
Obwohl das eigentlich klar ist, werden nötige Entscheidungen, selbst in stark grenzwertig gewordenen Situationen nicht gefällt. Wird abgewartet, abgewiegelt, werden Ausreden und Gründe gefunden, warum es besser ist, in der zugegebenermaßen bescheidenen Situation zu bleiben.
Klar, solange die Angst vor dem Neuen größer ist, als das gegenwärtige Leid, wird sich nie etwas ändern.
Solange der (halbtote) Spatz in der Hand ausreicht, gibt es keinen Blick für die Taube die versucht, auf der eigenen Hand zu landen, um eine Änderung zum Besseren herbeiführen zu können.
„Mein Leben ist ein Wartezimmer und niemand ruft mich auf. Mein Dopamin das spar ich immer, falls ich’s noch mal brauch.“, brachte es „Julia Engelmann“ in ihrem fantastischen Gedicht so treffend auf den Punkt.
Wer den Zeitpunkt überschreitet, bleibt ewig in den gleichen Mustern stecken. Es geschieht keine Weiterentwicklung und so begegnen einem Menschen, die immer noch genauso jammern oder traurig sind, wie vor zig Jahren.
Entscheidungen und Fehler sind ein Pendant. Fehler sind das größte Lehrmaterial, was wir auf unserem Lebensweg erhalten. Daraus lernen wir und zwar erst intuitiv und später bewusst.
Warum also haben wir Angst Fehler zu machen? Fehler werden in der heutigen Zeit immer noch bestraft, missachtet, verteufelt.
Natürlich ist es richtig, dass aus einem Fehler eine Konsequenz entsteht, aber ich muss deshalb den Menschen nicht verachten. Im Gegenteil! Dieser Mensch hatte Mut, Risikobereitschaft, ging aufs Ganze und hat damit die Eigenschaften eines Visionäres, einer Führungskraft gezeigt. Dieser Mut sollte beachtet werden auf dem Lebensweg des Anderen.
Zu Entscheidungen gehören aber nicht nur das Fehler machen sondern auch die Erkenntnis, dass es keine Sicherheiten gibt. Wer kann mir wirklich die Sicherheit im Beruf, Gesundheit oder Partnerschaft geben? Niemand, es ist der Mut zur Unsicherheit, des nicht Planens der unser Leben außergewöhnlich macht.
Entscheidungen treffen heißt also, den Mut zu Fehlern und Unsicherheiten zu haben. Entscheidungen zu treffen und sie wirklich mit aller Konsequenz umzusetzen heißt, ein brillantes Leben zu gestalten.
Deshalb, Mut zur Veränderung.
Das ist der — einzige — Weg, um glücklich zu werden und zu bleiben. Viel Glück!
Neueste Kommentare